Von Analog zu Digital – Umbau einer klassischen Märklin V60
Der Wunsch die vorhandenen Altfahrzeuge umzurüsten kommt immer auf und man fragt sich ob und wie man das am besten angeht. Setzt man einmal voraus, dass Grundkenntnisse in der Elektrik vorhanden sind und die Handhabung eines Lötkolbens kein unüberwindliches Hindernis darstellt, dann wird meine Anleitung zum Umbau auch gelingen. Am Beispiel einer klassischen Märklin Lok (ex DB V60 3064) möchte ich die Schritte zeigen.
Zunächst entfernt man den Lokaufbau und lötet die vorhandene Verkabelung aus. Das Kabel vom Schleifer lassen wir wie vorgefunden. Motorschild und Feldspule baut man aus. In der Regel sind dazu nur zwei Schrauben zu lösen; bei Drehgestelllokomotiven muss man bisweilen das Motordrehgestell ausbauen. Da man durch Umrüsten sicherlich auch bessere Fahreigenschaften erreichen will, sollte man das komplette Getriebe der Lok reinigen und neu schmieren. Mechanisch muss der Umbaukandidat in Ordnung sein.
An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass ich eine Adapterplatine für den Decoder gewählt habe. So ist es möglich den Decoder leicht zu tauschen, sollte er einmal durch einen Sounddecoder ersetzt werden. Der Einbau eines Decoders mit angelöteten Kabeln unterscheidet sich ansonsten nicht. Die Platine liefert ESU und der Decoder ist ebenfalls aus dem Hause ESU. Am Chassis befestigt man den Decoder mit Doppelklebepads.
Nun die Verdrahtung: Das rote Kabel vom Decoder wird an das vom Schleifer kommende Kabel gelötet (bei Elektroloks an den O/U Umschalter) bzw. man lötete das Schleiferkabel direkt an die Adapterplatine – so habe ich es hier gemacht. Das schwarze Kabel geht zum Chassis, es ist für die Masse zuständig. Dann gibt es noch Grau und Orange für die Anschlüsse des Motors. Weiß für Licht vorn und Gelb für Licht hinten.
Nun waren aber noch 3 Kabel vom Decoder übrig. Wofür sind die? Zwei dieser Kabel sind für Zusatzfunktionen vorgesehen. Das könnte eine Maschinenraumbeleuchtung sein oder die beidseitigen Führerstände einer Lok werden mit Licht ausgerüstet, oder aber eine Telexkupplung. Das letzte blaue Kabel ist die sog. Decodermasse. In der Märklinwelt wird diese benutzt um die Beleuchtung im mfx Betrieb vom Flackern zu befreien. Das bedeutet, dass man die Glühlampen nicht mit der Masse gegen das Chassis anschließt, sondern die Rückleitung der Glühlampen an dieses Kabel. Nicht bei allen Fahrzeugen ist dies ohne bastlerisches Geschick möglich. Aber bitte niemals diese Kabel an das Chassis legen! Das führt zum Tod des Decoders.
Ich hoffe, dass Text und Bilder hilfreich waren und wünsche viel Erfolg.
Ihr Martin Meese