Mit dieser Seite möchten wir Sie, liebe Kunden, in regelmäßigen Abständen über Technik und Neuheiten aus dem Bereich Modellbahnen informieren. Der bekannte Blogger Martin Meese gibt hier aus jahrzehntelanger Erfahrung Ratschläge und Anregungen zu Neuerscheinungen und Technik aus dem Bereich Modelleisenbahn.
Experten-Tipps von Martin Meese

Hectorrail- Vossloh G2000

Lange war sie angekündigt die G2000 des schwedischen Eisenbahnunternehmens Hectorrail. Nun wurde sie geliefert und steht für die Beförderung von Güterzügen bereit. Ihr Farbgebung sticht sofort ins Auge.

Kurz zum Vorbild: Die Lok wurde so konzipiert, dass sie europaweit zum Einsatz kommen könnte. Mit zwei symmetrischen Endfüherhäusern und einem schmalen Mittelbau, in dem sich die Aggregate befinden. Seitlich eine Art Gangway, die mit einem Geländer ausgerüstet ist. Folgendes kann man über die Lok unter Scanditrain nachlesen:

Die G 2000-5BB wurde 2005 mit der Vossloh-Nummer 1001454 als "Nordlok" speziell für den Einsatz in Skandinavien konfiguriert ausgeliefert. Nach Erprobung in CZ, Dänemark und Schweden wurde die Lok ab dem 1.1.2006 an TX-Logistik in Schweden vermietet und war da bis zum jähen Ende Anfang Mai 2006 (Kolben durchgebrannt) im Einsatz. Nach Reparatur in Deutschland und erneutem Test in Dänemark ging die Maschine dann im November 2006 an Hector Rail AB. Sie war deren erste Diesellok und erhielt die Nummer 941.001-0 sowie den Namen " Morricone ".

Einsatzgebiet sind nicht elektrifizierte Zulaufstrecken im Holzverkehr, vor allem die nordschwedischen Strecke Hoting – Forsmo und die Solørbahn in Südnorwegen. Am Endpunkt übernehmen dann elektrische Loks von Hectorrail den Zug Die Höchstgeschwindigkeit dieser Loks wird allgemein mit 120km/h angegeben, Hector Rail gibt sie jedoch mit 140 km/h an.

Doch nun zum Modell. Märklin liefert es in der bekannten Verpackung mit Schuber für die Anleitungen und Garantieunterlagen. Steht die Lok ausgepackt auf den Gleisen fällt auf den ersten Blick die feine Bedruckung- selbst auf den Drehgestellen- und die saubere Lackierung auf. Das Dach ist minimal gealtert. Loks bekommen bei Hectorrail Nummern Namen; diese hier hört auf 941.102 oder Leone. Ein zentraler Mittelmotor treibt über Kardan alle vier Achsen an. Zur Erhöhung der Zugkraft dieses nicht gerade leichten Modells tragen vier Haftreifen auf zwei Achsen bei, die diagonal versetzt sind. Die Motorwellen sind mit zwei Schwungmassen bestückt, die bei diesem Modell auch ihrem Namen alle Ehre machen, denn sie wirken- bekanntlich ist das nicht immer der Fall. Verbaut wurde auch ein Flüsterschleifer. Die stirnseitige Beleuchtung geschieht wie heute üblich durch diverse LED. Die Beleuchtung ist allerdings nicht auf die schwedische Variante abgestimmt. Ein Fernlicht ist nicht vorhanden. Dafür kann sich das Auge des Betrachters an der Deckenbeleuchtung im Führerstand erfreuen.
Die Nachbildung des Aufbaus unterscheidet sich von einer anderen G2000, die besitze in winzigen Details. Hatte meine erste Lok dieser Serie noch einen werkseitig montierten Zughaken, so is dieser bei der Lok nicht mehr gesteckt. Das seitliche Geländer ist sehr filigran gearbeitet. Man sollte auch die Feinheiten der Drehgestelle würdigen. Sehr gut sind hier diverse Bauteile separat angesetzt. Ebenso finden wir die Antriebswellen zu den Drehgestellen. Griffe wurden als Steckteile ausgeführt.

Öffnet man die Lok, so stellt man fest, dass der Lokaufbau auch für Varianten mit asymmetrischen Führerhäusern vorbereitet wurde. Die FH sind angeschraubt. Da scheint die ein oder andere Varianten noch in der Pipeline zu sein.





Nach soviel Lob kommt aber auch noch etwas Kritik: Warum hat die Lok keine TELEX Kupplung? Warum fehlt eine KKK? Mit fast 400,-€ Listenpreis dürfte man das doch eigentlich erwarten. Eine Lok, die beim Vorbild sicher oft auch rangiert, wäre das für mich als Hersteller wichtig gewesen. Aber vielleicht kommt das bei einer weiteren Variante.

Fahrtechnisch überzeugt die Lok. Sie fährt ohne zugeschalteten Sound fast geräuschlos auf C Gleis. Der Auslauf bei Stoppstrecken ist ebenfalls sehr gut. Die Anfahr- und Langsamfahreigenschaften überzeugen.

Mit gut 20 Funktionen ist vieles da, was eine Diesellok ausmacht. Was man ihr hätte spendieren können wären landestypische Geräusche wie man sie von anderen schwedischen Modellen kennt.

Zusammengefaßt kann man die Modelle dieser Baureihe aus dem Haus Märklin/Trix nur empfehlen. Es gibt Nachbildungen aus vielen Ländern, sei es aus dem sonnigen Italien oder eben aus dem hohen Norden.

Ich hoffe, dass Text und Bilder hilfreich waren und wünsche viel Erfolg.

Ihr Martin Meese

Hersteller

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