Mit dieser Seite möchten wir Sie, liebe Kunden, in regelmäßigen Abständen über Technik und Neuheiten aus dem Bereich Modellbahnen informieren. Der bekannte Blogger Martin Meese gibt hier aus jahrzehntelanger Erfahrung Ratschläge und Anregungen zu Neuerscheinungen und Technik aus dem Bereich Modelleisenbahn.
Experten-Tipps von Martin Meese

Wiederbelebung einer Märklin Schauanlage

Es ist lange her, dass Händler Schauanlagen im Fenster ausstellten. Diese hier vorgestellte Anlage ist aus dem Jahre 1970/71 als das Märklin K Gleis neu auf den Markt gekommen war und die Bogenweichen als Ergänzung neu im Programm angeboten wurden.

Seit fast 50 Jahren schlummerte die Anlage zum Glück trocken in einem Haus. Dennoch war der Zustand weder original noch betriebsfähig aber einigermaßen erhalten. Es reizte mich diese Bahn wieder vollumfänglich betriebsfähig zu machen.

Die einst wunderschöne Verkabelung war nach privater Manier verbastelt. Man hatte versucht den Güterbahnhof um ein Containerterminal zu erweitern, was aber ehrlich gesagt nicht gelungen war. Also musste da weg und die Abstellgleise neu verlegt werden. Die Gleise waren noch vorhanden.

Wie geht man am besten vor? Zunächst hieß es die natürlich gealterten K Gleise der Generation Hohlprofil zu reinigen. Die nicht zur Anlage gehörenden Formsignale wurden entfernt und durch Lichtsignale aus eigenem Fundus ersetzt. Nach der neuen Verkabelung war die Automatik zu überprüfen. Sieben Schaltgleise sind verbaut, zwei waren defekt- also auch ersetzen.
Bis auf eine Weiche ließen sich alle schalten, nur nach Murphy's Law natürlich die Bogenweiche im Tunnel nicht. Ferner entgleisten auf der alle Fahrzeuge. Also ausbauen. Der Fehler war schnell gefunden. Das Blech im Herzstück war gewölbt und führte die Radsätze ins Nirwana. Danach lief der Betrieb. Aber da ist ja noch die funktionsfähige Oberleitung. Auch die hatte im Tunnel ihre Tücken. Pantos sprangen ab- nicht gut für eine Automatikbetrieb mit Elektroloks. Bei mir muß der Panto anliegen und Strom aufnehmen, denn so war es damals üblich, um zwei Züge auf einem Gleis zu fahren.


Die gesamte Oberleitung ist im Bahnhofsbereich damals vom Werk gelinde gesagt dilettantisch verlegt worden. Lange Wagen und Loks konnten nicht fahren, weil sie Masten berührten. Das Problem konnte gelöst werden, ebenso wie die schlechte Gleisverlegung im Innenkreis beim linken Tunnelportal.

Abschließend ging es dann an die Verkabelung, die nun einigermaßen am Ursprung orientiert ist. Da der Vorbesitzer Häuser mit Licht und Seuthe Dampfgeneratoren bestückt hat, sieht es etwas anders aus als vor 50 Jahren. Ebenso ist da ein Faller Brunnen, der auch nachträglich verbaut wurde. Wegnehmen oder lassen? Ich habe mich für die Beibehaltung entschieden. Vermutlich funktioniert er noch, da die Pumpe arbeitet. Das Auffangbecken für das Wasser erkennt man unterhalb der Platte.

Und nun? Nun fahren drei Züge im vollautomatischen Betrieb nach einem halben Jahrhundert wie am ersten Tag, stundenlang ohne Unfall, dank zuverlässigem Märklin System.

Daten:
2m x 1m.
Weichen: 5 Bogenweichen, 4 normale Weichen, 3 Entkuppler, 7 Schaltgleise, 4 Signale, 2 Vorsignale, K Gleise 2100 Serie von 1969.

Ich hoffe, dass Text und Bilder hilfreich waren und wünsche viel Erfolg.

Ihr Martin Meese

Manufacturer

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